500 Jahre Stadtordnung Baden-Baden

Rheingold-Ducat, 
ca. 3,5 g. Ø 20,3 mm
Riffelrand

25 Exemplare

ausverkauft

Katalognummer 2007.08

Der zu Beginn seiner Regierung ungeordnete Geldverkehr wurde im Rahmen der Neuorganisation seines Landes von Markgraf Christoph reformiert. In Zusammenarbeit mit Württemberg konnte eine stabile Gemeinschaftswährung auf Silberbasis geschaffen werden.

Christophs Goldprägungen. die Goldgulden, erfolgten anerkannt vollwertig, waren dem Markgraf aber niemals von kaiserlicher Seite aus gestattet worden. Somit existieren die bekannten >Petrusgoldgulden< meist ohne Jahreszahl, um rechtlichen Schritten gegen ihn zu entgehen, doch seltener auch mit den Jahreszahlen von 1505 bis 1508, eben jener Zeit der Badener Stadtordnung. Offensichtlich war der stolze Markgraf es sich schuldig seine Regierung mit repräsentativen, datierten Goldmünzen zu betonen.

Av: zur Prägung des 2007-er Rheingoldducates stand somit die heraldisch interessante Wappenseite eines Petrusguldens von 1507 Pate, die neben seinem oben stehenden Badischen Schrägbalkenschild, auch seine weit entfernten Besitzungen, Sponheim als Schach, Hachberg-Üsenberg mit der Schwinge und Lahr-Mahlberg mit Löwen und Querbalken dokumentiert. Die moderne Prägung zeigt eine den Blick fordernde Teilwiedergabe des prächtigen Goldguldens, graphisch aufgelöst durch Linien und Punkte, die einerseits die weite Verbreitung dieses Geldes ansprechen, jedoch auch zur Umschrift hin tendieren und geordnetes badisches Münzsystem symbolisieren. Die Jahreszahl >1507< und das hervorgehobene Stammwappen weisen auf das Jubiläum hin. Leichte Unterteilungen im Zentrum der zentralen Münznachbildung erschließen den lateinischen Text, teils noch in gothischen Lettern >MONE NO AUREA BADENSIS<, >Badisches Goldgeld<. Ab 1500 verzichtete man zunehmend auf gothische Buchstaben in Münzlegenden, zugunsten aufkommender Mischungen mit Antiqualettern. Um den Bezug zur Neuzeit herzustellen finden sich in der äusseren Umschrift der Rheingoldprägung recht unterschiedlich gehaltene, teils blockartig gehaltene Buchstaben: >BADEN BADEN STADTORDNUNG 500 JAHRE<.

Rv: letzte badische Rheingoldprägungen erfolgten noch bis 1854, zur Zeit des Prinzregenten Friedrich I. als >Rheingoldducaten<. Etwas historisierend erscheint auf der Prägung von 2007 ein badischer Greif, der das Schrägbalkenschild vor aufgehender Sonne hält und moderne Gestaltungsmittel nicht verheimlicht. Manche wird es sicher erfreuen, dass das Wappentier sich befreit und seine Kette zerrissen hat doch handelt es sich in Wahrheit um den Atelierwächter Macoumba. >2007  RHEINGOLDDUCAT BADEN<, Feingehalt >928<. >25< als Höchstauflage, darunter erfolgten per Punzeneinschläge die Einzelnumerierungen. Geprägt in Münzrelief.

Zur Provenienz des zur Prägung verwendeten, nativen Rheingoldes: Die Rheingoldwäscherei, meist winters von dann weniger beschäftigten Bauern betrieben, erschöpfte sich Ende des neunzehnten Jahrhunderts durch die Veränderung von Landschaft und Bevölkerung. Seit den Neunzigerjahren erzielte Herr Manfred Common aus Karlsruhe mit planmässiger Methode ausreichende Mengen nativen Rheingoldes. um unter anderem die Herstellung des 2007-er Dukaten als Lieferant selbst geschmolzenen und zu Ronden ausgestanzten Metalles beschicken zu können. Der Feingehalt liegt bei 928/000; die restlichen Beimengungen von Spurenmeta1len sind natürlich belassen und würden bei einer Metallanalyse des verwendeten Materiales direkt die typische Zusammensetzung als südbadisches Rheingold bestätigen. Das Rheingold ein nicht einfach erhältliches Gut, das bis zum Neubeginn der Ducateprägungen nur in mikroskopisch feinen Flittern auf Mineralienbörsenangeboten wurde. Der reine Goldpreis dieses Produktes lässt sich keinesfalls mit einem aktuellem Börsenkurs des üblichen Minengoldes vergleichen. Der Aufwand zur Gewinnung des Flussgoldes bestimmt dessen eigenen Preis. Aus einer Tonne gewaschenen Sandes lassen sich nur 0,02 g davon separieren.

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