100 Geburtstag, Münzmotivprobe 20(€)
Fotos: Ostermann/Sachs
Rheingold
ca. 3,2 g. Ø 17,1 mm
80 Exemplare
ausverkauft
Katalognummer 2018.04
Eine Partie Rheingoldkonzentrat, feiner Goldstaub, konnte von Manfred Common, dem Goldwäscher aus Karlsruhe, 2017 erworben werden. Ursprünglich war dieses Material zur Ausprägung weiterer Rheingoldducatenmotive mit dem gerippten Rand vorgesehen, doch wurde ein Medaillenhandelshaus darauf aufmerksam, so daß im Rahmen der Serie deutscher Münzmotivprägungen von Victor Huster, erstmals das Nominal >20< erscheinen sollte. Leider wurde als Motiv nicht ganz passend zu diesem Material, Helmut Schmidts 100. Geburstag, auserkoren.
Vorab angefallen war die Produktion der Ronden zur Verprägung. Hierzu füllte der Schmelzer in der Scheideanstalt Wieland in Pforzheim den Goldstaub in einen neuen Graphittiegel, es wurde geschmolzen. Das Material hatte einen Wert von € 20.000, insofern beanspruchte das Entnehmen des glühenden Tiegels aus dem Ofen, dessen riskanter manueller Weitertransport und das schnell zu erfolgende Eingießen in eine eiserne Barren-Gußform höchste Konzentration. Tiegel können bersten, Fehlschritte passieren, dabei würde das nicht mehr ersetzbare Rheingold als kleinste Tropfen überallhin verstreut.
Eine Wiederherstellung des Gewichtes kann in einem solchen Fall, auch weil der Ofen zerlegt werden müsste, nicht garantiert werden.
Das Naturgold wurde in seiner original geologischen Handschrift belassen und nur mechanisch weiter verarbeitet.
Der entstandene Rohbarren mit großen Lunkern und Kratern genügte der Weiterverarbeitung nicht, er mußte nochmals geschmolzen und in eine Zaingußform eingegossen werden. Somit entstand der Rohling, der zu einem Stanzblech stufenweise, mit zwischengeschaltetem Durchglühen, ausgewalzt wurde. Die 17 mm großen Ronden konnten ausgestanzt werden. Meine persönliche Anwesenheit beim Schmelzen war vorgeschrieben, nicht aus Misstrauen, doch um bezeuigen zu können daß das Rheingold, strikt von anderen Goldmengen getrennt, verarbeitet wurde.
Eine Prägung in sehr flachem Münzrelief.
Die Stücke sind am Rand einzeln numeriert bis zu einer maximalen Auflage von 80 Exemplaren.
Der Av zeigt das Porträt Schmidts, eine Zigarette haltend. Die Währungsbezeichnung >20< wie üblich kryptiert, der Feingehalt ist mit >NATIV 928<, >DEUTSCHES RHEINGOLD< bezeichnet.
Der konservative Adler des Rv trägt gemäß den heraldischen Bestimmungen Europasterne auf seinem Rumpf.